Eine der Forderungen der Demo Fridays for Future am 15. März 2019 war, dass die Stadt Wien den Klima-Notstand ausruft.

„Die Politik ist gefordert!“ Aber … aber … als Grüne gehe ich in Verteidigungshaltung: nein, die Regierungen sind gefordert! Es GIBT Politiker*innen, die sich für Klima- und Umweltschutz einsetzen. So wie ich. Was würde ich gerne alles umsetzen und wie gut wäre das für unsere Umwelt und unser Leben! Die Verantwortung liegt anderswo: die Wähler*innen sind gefordert.
Oje, Fatalfehler. Rede niemals schlecht über die Wähler*innen. Naja, was soll ich sagen?
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Was bedeutet also Klima-Notstand?
Im Notfall ändert man die Prioritäten. Auf der Agenda rücken alle Maßnahmen für den Klima- und Umweltschutz ganz nach oben.
Hier die komplette Resolution: www.fridaysforfuture.at: Resolution vom 15.03.2019 (pdf)
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„Die Politik ist gefordert!“ Die Menschen in der Politik sind gefordert.
Wer hört zu? Wer gibt den Aktivist*innen die verdiente Resonanz?
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Bevor ich zur Demo gegangen bin, habe ich mir Kommentare auf krone.at durchgelesen. Es ging nur ums Schulschwänzen. Kein Wort zum Anliegen an sich. Diskussion um Formalitäten statt inhaltlicher Auseinandersetzung.
Wahrscheinlich hätte ich andere Formalierungen für eine Resolution gewählt. Aber inhaltlich kann ich die Forderungen im Großen und Ganzen nur unterstützen – als Bezirksrätin würde ich meine Hand heben und zustimmen.
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„Handelt, als würde unser Haus brennen.“
Aber was kann das kleine Wien im kleinen Österreich bei dieser globalen Krise erreichen?
Du wirst ein brennendes Haus nicht alleine löschen können, die anderen werden mitmachen müssen. Aber würdest du tatenlos herumstehen und schauen? Meiner Erfahrung nach bringt man andere Menschen am leichtesten zum Mitmachen, wenn man selber schon mittendrin im Tun ist.